Hätte man mir heute vor einem Jahr erzählt, was mich 2020 erwartet, ich hätte es nicht geglaubt. Dieses Jahr war für uns alle eine Herausforderung. Es war vor allem eine Zeit der Gegensätze: Wir standen still, während gleichzeitig alles weiterraste. Wir versuchten Normalität zu leben, während alles ganz anders war. Wir zeigten Nähe, indem wir Abstand hielten.

Jahresrückblick 2020

Das Jahr begann aufregend und voller Pläne. Ich hatte ziemlich genaue Vorstellungen davon, was ich in diesem Jahr unternehmen und welche Ziele ich konkreter verfolgen wollte. Ich war viel beim Sport, habe das Boxen für mich entdeckt, mich viel mit Menschen getroffen, um Bekanntschaften in einer für mich immer noch recht neuen Stadt vielleicht in Freundschaften verwandeln zu können. Ich war im Januar mit einer lieben Freundin in Berlin auf der Premiere von “Star Trek Picard” und habe dort Sir Patrick Stewart und Jeri Ryan getroffen – absolute Held*Innen seit meiner Jugend! Ende Februar habe ich mit dem unglaublich talentierten Sunday Sketching Collective einen Stand auf der CoAket gehabt und ich durfte auch wieder für die Arbeit zur Games Conference in Hamburg.

Anfang März war ich bei meiner Friseurin, um mir die Haare ganz kurz schneiden zu lassen und machte mit ihr schon Pläne über mögliche neue Schnitte. Da ahnte ich noch nicht, dass das leider mein einziger Friseurbesuch in diesem Jahr sein sollte. Kurz darauf kamen die ersten Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie.

Dann ging es eigentlich recht schnell: Aus dem täglichen Gang ins Büro wurde striktes Home Office. Aus Treffen, Pubabenden und Kinogängen wurden Discord-Streams und Whatsapp-Calls. Zu Beginn machte ich noch Verabredungen für die zweite Jahreshälfte aus und freute mich auf die gamescom. Ja, ich war naiv – aber es ist auch für mich die erste Pandemie. Alles fühlte sich unwirklich an. Gleichzeitig war und bin ich sehr dankbar. Für einen festen Job und einen Arbeitgeber, der mich nicht in Kurzarbeit schickte oder mich ins Büro zwang. Für ein sicheres Zuhause. Und für den besten Pizzalieferanten im Umkreis! Familie und Freunden geht es gut und niemand ist bisher (soweit wir wissen) an Corona erkrankt. Es war für andere ein viel schlimmeres Jahr. Daher möchte ich nicht jammern. Es ist alles okay.

Neben Corona sind dieses Jahr aber auch schöne Dinge passiert. Mein Freund zog zur mir nach Hamburg. Der Umzug fand kurz vor den ersten größeren Einschränkungen im April statt und trotzdem lief alles problemlos. Mittlerweile haben wir unsere beiden Haushalte zusammengeführt und uns eingerichtet, machen aber auch schon Pläne für eine neue Wohnung. Damit soll auch das Thema Haustier nächstes Jahr unbedingt angegangen werden! Außerdem haben wir dieses Jahr Urlaub gemacht – so wie ich es mir als Vorsatz vornahm. Es ging “nur” nach Cuxhaven, aber es war eine tolle, erholsame Zeit mit viel Meer und tollem Essen.

2020 in aller Kürze

2020 war mit einem Wort?
Anstrengend

Schöne Erlebnisse?
– Einzug meines Freundes
– Filmpremiere von “Star Trek Picard” in Berlin
– CoAket mit dem Sunday Sketching Collective
– Urlaub in Cuxhaven
– wundervolle digitale Theaterabende, Pubnächte und Quizze
– Brettspieletage, Videospielrunden, Spaziergänge und Balkonnächte
– langen Wunsch erfüllt und eine Nintendo Switch gekauft

Getränke des Jahres?
– Kaffee mit Sojamilch
– Energy Drinks
– alkoholfreier Gin

Essen des Jahres?
– Pizza mit Ananas und Brokkoli
– Sellerieschnitzel

Buch des Jahres?
– Alice Hasters: Was weisse Menschen nicht über Rassismus hören wollen (Hörbuch)

Comic des Jahres?
– Penelope Bagieu: Wie ein leeres Blatt

Filme des Jahres?
– Birds of Prey (and the Fantabulous Emancipation of One Harley Quinn)
– The Social Dilemma
– Knives Out

TV-Serien des Jahres?
– King of Queens
– The Queen’s Gambit
– Star Trek Discovery
– Community

Games des Jahres?
– LUNA The Shadow Dust
– Among us

Vorherrschendes Gefühl für 2021
Vorsichtig

Vorsätze

Ich bin vorsichtig mit Vorsätzen für 2021. Die Pandemie ist nicht nach Silvester beendet und die aktuelle Situation wird noch viel Energie fressen. Trotzdem habe ich Pläne.

• Mehr lesen: Ich habe 2020 viel zu wenig Zeit mit Büchern und Comics verbracht, weil ich mich dieses Jahr nicht darauf konzentrieren wollte oder konnte.
• Neue Wohnung suchen, um mir u.a. den Wunsch nach einem felligen, kurzbeinigen Haustier endlich erfüllen zu können.
• Mehr Reflektion und gelebte Kreativität nur für mich: Ich möchte mehr Gedanken auf Papier bringen und eigene Ideen in die Tat umsetzen. Auch ohne sie zu teilen.

2020 ist bald vorbei – endlich! Kommt gut ins neue Jahr, bleibt motiviert und gesund. Auch wenn 2021 keine spontane Verbesserung verspricht, versucht ein wenig Energie aus dem “frischen Start” zu schöpfen. Und wenn nicht, dann nicht. Die einzigen Erwartungen, die ihr erfüllen müsst, sind eure eigenen. 🙂