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Gelesen: Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland

„Es heißt, diese Reise habe ihren Preis. Einen Preis, der über die Kosten des Tickets hinausgeht.“

Werbung: Rezensionsexemplar

Zu Beginn des „Handbuchs für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland“ von Sarah Brooks werden wir mit einer Vielzahl unterschiedlicher Charaktere, dem Transsibirien-Express als zentralem Handlungsort und den Geschichten um das geheimnisvolle Ödland vertraut gemacht, wie die unerschlossene Wildnis zwischen China und Russland genannt wird. 

Jeder Charakter hat seine eigene Motivation, die gefährliche Reise anzutreten, was der Geschichte eine interessante Vielschichtigkeit verleiht. Die Atmosphäre ist von Anfang an recht mysteriös, doch die genaue Bedrohung durch das Ödland bleibt zunächst unklar: Was befindet sich wirklich da draußen? Sind die Wesen und Gefahren des Ödlands echt oder leben sie vor allem in den Köpfen der Reisenden?

Die Handlung konzentriert sich besonders auf die Schicksale des Zugkinds Weiwei, der jungen Witwe Maria Petrowna und dem Naturforscher Dr. Henry Grey. Weiwei begegnet einer blinden Passagierin und freundet sich mit ihr an. Maria, die unter falscher Identität den Zug betreten hat, sucht nach Informationen zu der Katastrophe, die ihrem Vater angelastet wird. Und Dr. Grey ist bemüht, seinen Ruf in der Wissenschaftswelt zu retten und plant ein unerlaubtes Verlassen des Zuges im Ödland. Mit der Zeit wird die Bedrohung durch das Ödland spürbarer und wächst unaufhaltsam. Wasserknappheit, Vogelschwärme und riesige Gestalten am Horizont schaffen eine zunehmende Spannung, die anscheinend auf einen explosiven Höhepunkt zusteuert.

Das Ende des Buches kommt dann jedoch für mich etwas zu schnell und wirkt im Vergleich zum sorgfältigen Aufbau der Reise und der Charaktere zu problemlos. Trotz der Schwächen im letzten Abschnitt und einiger unbeantworteter Fragen bleibt das Buch insgesamt eine spannende Reise durch eine gefährliche und faszinierende Welt.

Fazit

„Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland“ bietet eine interessante Mischung aus Fantasy, etwas Grusel, Abenteuer und einigen gesellschaftskritischen Andeutungen. Die Hauptcharaktere sind interessant und das Ödland bleibt bis zuletzt ein geheimnisvoller Ort. Trotz eines etwas hastigen Endes und einiger etwas unbefriedigenden Handlungsentscheidungen ist es ein gelungenes Buch, das vor allem Freunde von mysteriösen Geschichten und dystopischen Welten begeistern wird.

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